„Zum Wohl. Die Pfalz“, heißt es in der Werbung der wunderbaren Urlaubsregion, durch die sich über eine Länge von 85 Kilometern die „Deutsche Weinstraße“ zieht. Die Gegend von Bad Dürkheim im Norden, mit dem größten Weinfass der Welt, bis Schweigen und dem Deutschen Weintor an der französischen Grenze, stellt den Rebensaft in den Mittelpunkt. Und das hat er auch verdient.

Die klassischen Rebsorten prägen das kulinarische Bild der Pfalz. Der Riesling gehört dabei mit 24 Prozent Rebflächenanteil zu den dominierenden Rebsorten. Auf dem zweiten Rang liegt immer noch der Müller-Thurgau, dem allerdings Sorten wie Weiß- und Grauburgunder auf den Fersen sind. Bei den Rotweinen prägte über viele Jahrzehnte der Portugieser das Bild. Heute ist es der Dornfelder, der im Mittelpunkt des Interesses der Rotweintrinker steht.
Muskatellerdorf Gleiszellen
Bestimmte Orte an der Weinstraße werden von dort bevorzugt angebauten Rebsorten geprägt. Ein wunderbares Beispiel dafür ist Gleiszellen, das „Muskatellerdorf“. Der Muskateller ist eine der ältesten Weißweinsorten. Sein Ursprung liegt vermutlich in Kleinasien. Phönizier und Griechen verbreiteten ihn im Mittelmeer. Wahrscheinlich brachten ihn die Römer dann zu uns. Jetzt jedenfalls wird er bevorzugt in dem kleinen Örtchen Gleiszellen mit seinen etwa 450 Einwohnern angebaut.

Der heimeligen Winzergasse in dem Dorf kann man sich als Tourist einfach nicht entziehen. Abseits vom Trubel der Durchgangsstraßen findet man hier wunderbare Fachwerkhäuser und alte Winzerkeller, die durch ihre Gemütlichkeit, aber auch durch die kulinarische Qualität.
Der Muskatellerhof in der Mitte der Winzergasse ist ein Traditionsbetrieb mit eigenen Weinbergen und Weinen. Winzermeister Walter Ball legt großen Wert auf sortentypische Weine. Er baut sie im eigenen Keller aus. Abgefüllt als Flaschenweine werden sie im Weingut verkauft oder im dazugehörigen Weinlokal angeboten. Wobei die Bezeichnung Weinlokal kaum dem gerecht wird, was Nathalie Ball, die Weinprinzessin der Südlichen Weinstraße aus dem Jahre 2003, mit ihrer Küchenmannschaft auf den Tisch bringt.
Beliebt bei den Gästen
Der großen Beliebtheit bei den Gästen trägt die Familie Ball jetzt durch einen Umbau Rechnung, der eine größere Küche und mehr Platz für Gäste mit sich bringt und bis zum Sommer abgeschlossen sein wird. Der laufende Betrieb des Unternehmens wird dadurch übrigens nicht beeinträchtigt.

Freundliche Bedienung, ein Winzer, der sich zu den Gästen an den Tisch setzt und eine tolle Weinkelleratmosphäre prägen das Bild des Muskatellerhofs. Da wird es dann bei dem einen oder anderen schoppen auch schon einmal später. Immer wieder mit anderen Menschen am Tisch, was in der Pfalz eine Selbstverständlichkeit ist und die Kommunikation ungemein fördert.
Vom Rumpsteak bis zum Saumagen
In den unterschiedlichen Jahreszeiten gibt es neben den Pfälzer „Pflichtgerichten“ wie Leberknödel, Leberwurst oder Saumagen, Spezialkarten mit echten Highlights. In der Spargelzeit kann man sich beispielsweise an Genüssen wie dem Spargelflammkuchen oder der satt machenden Spargelrolle erfreuen. Dazu hat Natalie Ball immer das Rumpsteak mit Zwiebeln als „Winzersteak“mit 200 oder 400 Gramm im Angebot.
Stundenlang könnte man noch weiterschreiben über den Muskatellerhof. Nach einem guten Essen mit Weingenuss und einem guten Schnaps hinterher, sollte man möglichst nicht mehr zu weit laufen müssen und vor allem das Auto auf dem Parkplatz lassen. Die beste Option dazu ist das Hotel „Zum Lam„, das von Walter Balls Bruder Sven betrieben wird und direkt nebenan liegt.
In diesem Sinne auf Ihr und Euer Wohl und auf die Pfalz!
Heinrich Wullhorst
Links im Internet:
http://www.gleiszellen-info.de
http://www.muskatellerhof.de