Lieblingsort der Göttin Ixchel
Der letzte Höhepunkt unserer Fahrt mit der Freedom of the Seas durch die Karibik ist Cozumel, eine der östlichen Küste der mexikanischen Halbinsel Yucatán vorgelagerte Insel.

Olmeken und Maya
Bereits zu Beginn der ersten Jahrtausends n. Chr. trafen die Maya auf Cozumel ein. Vorher war die Insel wahrscheinlich bereits von den Olmeken besiedelt. Die Maya entwickelten Cozumel zu einem bedeutenden Handelszentrum. Aber auch die Religion spielte auf der kleinen Insel immer eine große Rolle. Sie war das Ziel von Pilgerfahrten zu Ehren von Ixchel, der Göttin des Mondes und der Fruchtbarkeit. Die Überreste der Pracht vergangener Tage kann man in der Museumsanlage von San Gervasio noch heute besichtigen.
Wurzeln in der frühen Klassik
San Gervasio ist sicher die bedeutenste Mayafundstätte der Insel. Die Wurzeln des Ortes sind in der frühen Klassik (300 n.Chr.) zu suchen. Im Jahr 600 n.Chr. erlebte die Stadt einen Wachstumsschub. Das lässt sich daraus ableiten, dass zu diesem Zeitpunkt Gebäude von besserer Qualität gebaut wurden. Gegen Ende der Klassik (1000 – 1200 n.Chr.) regierten die Izáes die Insel und kontrollierten den Handel zwischen Yucatán und der Region Ulúa.
Schwalbenort Cozumel
Die Göttin Ixchel wird oft mit Symbolen der Fruchtbarkeit abgebildet, sei es mit großen Brüsten oder mit einem Kaninchen, das die Maya auf dem Mond zu erkennen glaubten. Die gesamte Insel war dieser Göttin geweiht. Sie soll zum Dank für die Errichtung von Tempeln, die ihrer Anbetung dienten, die Schwalbe als ihren Lieblingsvogel auf die Insel gesetzt haben. Daher leitet sich das Wort Cozumel von Kusamil (=Schwalbenort) ab.

Der Komplex der Hände (Conjunto Manitas), war möglicherweise der Wohnort des Ah Hulneb, des Herrn Itzá de Cozumel. Benannt wurde der Bereich wohl nach den Handabdrücken, die im Inneren des Gebäudes noch heute zu finden sind.

Bis zur Ankunft der Spanier im 16. Jahrhundert blieb Cozumel eine bedeutende religiöse Stätte. Die Besatzer sorgten dann aber dafür, dass alle Einwohner „schön katholisch“ wurden. Dazu zerstörten sie in bekannt grausamer Manier viele der alten Tempel. Vor allem aber vernichteten sie die Bücher, in denen die Familien der Insel ihre Geschichte und ihre Glaubenstraditionen überliefert hatten.
Der sagenumwobene Maya-Kalender
Der Kalender der Maya ist ihr astronomisches Zeiterfassungssystem, das nie endet, weil er, wie der Lauf der Zeiten immer weitergeht. Deshalb war es auch nur ein esoterisches Gerücht, dass der Kalender am 23. Dezember 2012 ende und dann die Welt untergehe.

Kultur und Natur pur
Cozumel hat übrigens nicht nur interessante Tempelruinen, sondern auch einen wunderbaren weißen Sandstrand, an dem man auch ruhige Platze für sich finden kann. Cozumel bietet also eine wunderbare Mischung aus Kultur und Erholung.