Sie wollen etwas über Korkeichen, Steineichen, Zistrosen und die Zeit des portugiesischen Faschismus erfahren? Nur dann sollten Sie sich mit TUI auf die „Spurensuche am Guadiana“ begeben. Der Ausflug entlang des Grenzflusses Rio Guadiana zwischen Portugal und Spanien ist nämlich an Höhepunkten derart arm, dass die Erzählungen des Reiseführers zu Flora und Fauna zu den Highlights der Tour gehören.
Eichen und Olivenhaine
Von Isla Cristina, in der spanischen Provinz Huelva fahren wir in Richtung Norden, meist in der Nähe des 745 Kilometer langen Flusses, der auf der Iberischen Halbinsel, durch Spanien und Portugal fließt. An zwei Flussabschnitten bildet er die Grenze zwischen den beiden Ländern. Vorbei geht es an Orangenbäumen, Olivenhainen und Eichenwäldern.
Eichenwissen
Die Tour bietet die Gelegenheit, etwas zu lernen. Zum Beispiel über Eichen: Die Steineiche ist ein Charakterbaum der mediterranen Klimazone. Man findet sie von Portugal bis zur Türkei (Ägäis- und Schwarzmeerküste) und auch in Nordafrika. Als immergrüner Baum erreicht sie Wuchshöhen bis zu 28 Metern und kann 200 bis 500 Jahre alt werden. Ihre Krone ist breit gewölbt und die Rinde bleibt lange Zeit glatt.
Im mediterranen Verbreitungsgebiet findet man auch die Korkeiche. Sie hat ihren Namen von den mächtigen Korkschichten ihrer Stämme, die zur Korkgewinnung genutzt werden. Bis zu 200 Kilogramm Kork kann ein Baum während seines Lebens liefern. Die Bäume werden über 400 Jahre alt, erntet man den Kork, verkürzt sich die Lebensdauer auf 150 bis 200 Jahre.
Zistrosen
Und dann gibt es da auch noch die Zistrosen: Das sind stark verzweigte, buschige Sträucher oder Zwergsträucher mit aromatischem Harz, dem Labdanum. Die größte Artenvielfalt findet man im westlichen Mittelmeergebiet. Zistrosen bergen wegen ihres Harzes, nach Auskunft unseres Reiseleiters, eine große Brandgefahr.
Dazu findet in der Region man noch Eukalyptusbäume. Die nutzen allerdings allenfalls den Koalas und den Bonbon-Herstellern. Da sie dem Boden zu viel Wasser entziehen, dürfen sie, so der Reiseleiter, in Portugal nicht mehr gepflanzt werden.
Staatstrauer für Adolf Hitler
Also biologisch hat uns die Tour dann schon weitergebracht. Auch geschichtlich: So erfahren wir, dass Portugal nach dem Tod Adolf Hitlers eine dreitägige Staatstrauer angeordnet hatte. Nichts, was man wirklich wissen muss, aber immerhin.
Sanlúcar de Guadiana
Die Orte, die wir besuchen sind tatsächlich wenig spektakulär. In Sanlúcar de Guadiana gibt es den Grenzfluss und den Blick hinüber nach Portugal. Oberhalb des Ortes befindet sich das auf den ersten Blick wunderbare Castell San Marcos. Da man es allerdings ohnehin nicht von innen besichtigen kann, bleibt es beim Betrachten von unten.
Grenzstadt Pomarão
Nicht viel anders ist es in der Grenzstadt Pomarão, die bereits auf portugiesischem Gebiet liegt. Die kleine Gemeinde im Alentejo befindet sich am linken Flussufer des Guadiana. An der am Fluss gelegenen Verladeanlage für Erze aus der nahegelegenen stillgelegten Mine legten früher Erzfrachter an. Sie befuhren den Guadiana von der Algarveküste her. Bereits im Jahre 1966 wurde die Mine geschlossen. In dem kleinen Café am Hafen findet man eine Toilette.
Highlight Mértola
Der Höhepunkt der Tour ist Mértola. Die Geschichte der Kleinstadt in der Provinz Alentejo reicht mehr als 3000 Jahre zurück. Hier findet man Relikte aus der Zeit der Mauren und der Rückeroberung. Unweit des Ortes fanden Archäologen Spuren der Kupferverarbeitung aus dem dritten Jahrtausend vor Christus. Phoenizier, Römer, Vandalen und Westgoten haben in der Region ihre Spuren ebenso wie die Mauren hinterlassen. Mértola liegt mitten in dem 1995 geschaffenen Parque Natural do Vale do Guadiana.
Sehenswert ist die Festungsanlage des Ortes und die Mariaverkündungskirche (Igreja de Nossa Senhora da Anunciação), die seinerzeit auf römischen Fundamenten als Moschee errichtet wurde. Die beiden Sehenswürdigkeiten betrachten wir zügig, weil unser Reiseleiter sein Mittagessen einnehmen möchte.
Alcotim
Gegen Ende der Tour steht ein Besuch von Alcotim auf der Agenda. Dort wies uns der Reisebegleiter auf die Kirche Ermida de Nossa Senhora da Conceicao aus dem 16. Jh. hin.
Fazit
Wer Interesse an Informationen zur Landschaft und zur Natur der Gegend zwischen Spanien und Portugal sucht und von dem portugiesischen Reiseleiter erfahren möchte, was in seiner Heimat alles besser ist, als in Spanien, der mag diese Tour buchen.