Auf Rügen kann man wirklich tolle Landschaften bewundern, wunderbare Strände, bizarre Kreidefelsen und unendliches Grün. Erschließen kann man sich einige der Sehenswürdigkeiten bei einer ganz besonderen HANOMAG-Safari. Der Gruppenkraftwagen AL 28 war eine seltene Sonderanfertigung der Hannoverschen Maschinenbau AG für die Bereitschaftspolizei der sechziger Jahre und für den Bundesgrenzschutz. Überfallkommandos fuhren mit diesen 9-Personen-Fahrzeug ihre Einsätze.
Auf zur Jasmund-Tour
Heute sitzen wir mit sechs anderen Neugierigen auf dem Bock. Wir haben die Halbinsel-Jasmund-Tour gebucht. Das schwere Fahrzeug ohne Servolenkung wird gesteuert von Sybille. Die Blondine ist an diesem Tag unsere Reiseleiterin, Busfahrerin, Schaffnerin und Barfrau. Charmant bringt sie uns durch den Tag. Von Binz aus begeben wir uns auf die Suren von Caspar-David-Friedrich. Dazu parken wir an der „Waldhalle Sassnitz“. Das war bereits zu DDR-Zeiten ein beliebtes Ausflugslokal. Jetzt wird es gerade mit großem Aufwand neu errichtet.

Von dort geht es mit einem kurzen Fußweg zu den An den Wissower Klinken. Hier hat sich der große Maler Caspar-David-Friedrich einst zu seinem Bild „Kreidefelsen auf Rügen“ inspirieren lassen. Heute sieht es nach einigen Kreideabbrüchen dort durchaus anders aus

Ernst-Moritz-Arndt-Sicht
Weiter geht es bei einem Spaziergang durch den Buchenwald entlang des Hochuferwegs, der oberhalb der Kreidefelsen mit Blick auf das Meer durch den Nationalpark Jasmund verläuft.

Unser Ziel ist die Ernst-Moritz-Arndt-Sicht, ein Kreidefelsvorsprung, der einen der beeindruckenden Blicke von oben auf die Kreidefelsenküste ermöglicht.

Der Sanddornlikör, den uns Sybille hier serviert schärft die Sicht und schmeckt dazu ausgezeichnet.
Steinzeitgräber
In dem gut geheizten HANOMAG geht es weiter zu einem jungsteinzeitlichen Großsteingrab. Früher gab es jede Menge Großsteingräber auf der Insel. Auf einer 1829 von Friedrich von Hagenow herausgegebenen Karte sind noch 236 Gräber verzeichnet. Viele von ihnen wurden in den letzten knapp 200 Jahren aus unterschiedlichen Gründen zerstört.

Das Grab, das wir uns ansehen bestand frher einmal offenbar aus drei großen Decksteinen. Sybille erklärt uns die Bautechniken, Bestattungszeremonien und unterschiedliche Grabbeigaben erläutert. Dann zeigt sie uns steinzeitliche Waffen und Werkzeuge, die von den Menschen vor mehreren Tausend Jahren benutzt wurden.

Erbsensuppe im Birkengrund
Nach so viel Information wird es Zeit für eine Pause, die wir im „Naturerlebniscamp Birkengrund“ einlegen. So heißt das Hauptquartier der Organisatoren der Safari. Die rustikale Erbsensuppe gibt Kraft für die zum Teil noch sehr wackligen Aufgaben, die vor uns liegen.

Kreideabbau früher und heute
Wo es so viel Kreide gibt, wie auf Rügen, macht es natürlich auch Sinn, diese zur industriellen Nutzung abzubauen. Bereits um das Jahr 1720 wurde in der Granitz Kreide für die Herstellung von Branntkalk in Steinbrüchen abgebaut. Ab dem späten 19. Jahrhundert entwickelte sich das Fischerdorf Sassnitz zu einem Zentrum der Kreideindustrie. Hört man Kreideabbau, denkt man zunächst an die Tafeln in der Schule und das kreischen, wenn dort in Schulkreide angesetzt wurde. Allerdings ist Schulkreide in Mitteleuropa eiegrntlich gar keine Kreide. Die Schreibutensilien werden vielmehr aus Gips gewonnen. Die Rügener Kreide wird allerdings sowohl für die Zementherstellung als auch zur Produktion von Düngekalk eingesetzt. Kalkstein wird daneben zur Rauchgasentschwefelung in Kraftwerken verwendet.
Alter Kreidesee
Deshalb fahren wir ins das Kreideabbaugebiet. Zunächst zeigt Sybille uns den einzeigartigen Kreidesee, der sich gebildet hat, nachdem der Abbau an dieser Stelle eingestellt wurde.

Aktiver Tagebau
Am aktiven Kreidetagebau Promoisel, erklärt sie uns dann, wie der Kreideabbau heute funktioniert.

Bei schönem Wetter hat man vom Rand des Abbaugebiets übrigens einen fantastischen 180 Grad Blick von der Greifswalder Oie bis Hiddensee und zum Kap Arkona. Und bleibt bei eher diesigem Herbstwetter dieser tolle Blick über die Insel, die Ostsee und den Bodden leider eher verschlossen.
Kannibalen von Jasmund
Die Kannibalen von Jasmund – hat es sie gegeben? Sybille ist davon überzeugt, dass es hier auf Rügen vor langer Zeit auch Menschenopfer gegeben hat. Dafür spricht der Opferstein mit seiner Blutrinne, den uns unsere Reiseführerin präsentiert.
Auch Knochenfunde von Menschenknochen scheinen diese Theorie zu bestätigen. Möglicherweise diente der Stein auch aus Basis für diverse Fruchtbarkeitsrituale. Aber um das zu erfahren, müssen Sie unbedingt mit Sybille auf diese Tour begeben.

Fazit
Von 7berge7meere.com gibt es 5 Ausflugs-Sterne und eine absolute Mitfahrempfehlung für die HANOMAG-Tour Jasmund, aber auch für die anderen Touren der Company. Eine richtige Erlebnistour, bei der es auch mal heftig über Stock und Stein geht.
Infolink
http://www.hanomag-tours.de/index.html
Infos rund um Rügen findet Ihr auch hier:
https://www.reiseland-ruegen.de/ruegen-aktivitaeten/hanomag-tour-ruegen/
Du machst tolle Sachen – Hanomag, wow. Der kommt ja hier aus meiner Nähe. ich folg dir jetzt mal und würd mich über einen Gegenbesuch in meinem virtuellen Zuhause auch freuen. Guten Rutsch
LikeLike