Kein Urlaub ohne Kirchen (Teil 1: Spanien)

Wenn man als katholischer Reisejournalist unterwegs ist, wirft man den Blick nicht nur auf Berge, Seen oder neuzeitliche architektonische Meisterwerke. Vielmehr ist die Kamera auch immer dann dabei, wenn es um die Meisterwerke meist vergangener Zeiten geht. Sie haben Geschichte und Geschichten erlebt, sie geben den Menschen Zuflucht im Gebet und sie haben Kriege und einschneidende Ereignisse zumeist überdauert: die Kirchen in den Orten, die wir als Touristen besuchen.

Schauen und danken

Dabei bleibt es bei mir nicht nur beim touristischen Wahrnehmen der Gotteshäuser. Ich nehme mir immer die Zeit für ein Gebet, für den Dank an Gott, all das sehen zu dürfen, und meistens auch für eine Kerze, die ich oft vor der Mutter Gottes entzünde. In den vergangenen Wochen waren es wieder so einige Kirchen, die am Weg lagen und die wir nun in unserem Portal 7berge7meere.com kurz vorstellen wollen.

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Isla Cristina

Wir beginnen mit der kleinen Kirche in Isla Cristina. Hier, unweit der Grenze zu Portugal, haben wir an einer Fiesta teilgenommen, bei der die Schutzpatronin der Fischer, die Virgen del Carmen, verehrt wird. Hier sind Glauben und Hoffnung ganz nah bei den Menschen, ihre Spiritualität hilft ihnen, die täglichen Gefahren auf See anzunehmen und sich ihnen zu stellen. Sie bitten aber auch um die Fürsprache für einen guten Fang im kommenden Jahr.

Santa María de la Granada

Bei einem Ausflug durch die Provinz Huelva entdecken wir in dem kleinen Ort Niebla die Kirche Santa María de la Granada. Im 11. Jahrhundert war das Gotteshaus eine arabische Moschee. Von ihr ist das Minarett aus dem 11. Jahrhundert geblieben. Seit dem 13. Jahrhundert ist es eine dreischiffige Kirche. Sie hat eine Apsis mit Sternrippengewölbe.

Wallfahrtsstätte El Rocío

Ebenfalls sehenswert ist die Wallfahrtkirche von El Rocío und mit ihr der gesamte kleine Ort in der Provinz Huelva. Der Ort erinnert mit seinen unbefestigten Straßen aus gelbem Sand eher an eine verschlafene Westernstadt als an einen Marienort. Dennoch hat selbst Papst Johannes Paul II bereits hier gebetet und Gottesdienst gefeiert. Die verbreitetsten Verkehrsmittel dort sind Geländewagen und Pferdefuhrwerke. Um den Ort näher kennen zu lernen, empfiehlt sich übrigens eine Rundfahrt mit der 2-PS-Kutsche.

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1 Million Besucher zum Wallfahrtshöhepunkt

Zum Pfingstfest erwacht El Rocío zum Leben. Hier wird die Heilige Jungfrau von El Rocío verehrt. Sie wird auch oft als Blanca Paloma (Weiße Taube) bezeichnet. Eine Million Pilger kommen am Pfingstwochenende in den Ort, der sonst nur 800 Einwohner hat.

Kirche und Kerzenkapelle

Das Gotteshaus ist außer dem prachtvollen Altar wenig spektakulär, allerdings ist die Kerzenkapelle, die sich nur wenige Meter von der Kirche entfernt befindet, durchaus sehenswert. Der Ort wird auch sehr gerne von Hochzeitspaaren genutzt, die sich in der Wallfahrtskirche trauen lassen.

Das Kolumbus-Kloster

Das Kloster La Rábida wurde im 13. Jahrhundert vom Franziskanerorden errichtet. Im Jahre 1261 gestattete Papst Benedikt XIII. Fray Juan Rodríguez und seinen Gefährten, sich als Ordensgemeinschaft niederzulassen.

Zuflucht des Entdeckers

Die Franziskanische Gemeinschaft errichtete das Kloster im gotischen Mudéjarstil. Christoph Kolumbus fand 1490 in diesem Kloster Zuflucht. Damals musste er erfahren, dass die Katholischen Könige von Spanien seinen Antrag auf Ausrüstung einer Forschungsexpedition abgelehnt hatten. Mit Hilfe des Priors des Klosters, Juan Pérez, dem Beichtvater der Königin Isabella, erreichte Kolumbus später dann doch noch die Unterstützung und konnte in die „neue Welt“ aufbrechen.

Prunkvolle Kathedrale in Sevilla

Die Kathedrale von Sevilla ist eine der eindrucksvollsten Kirchen, die ich je gesehen habe. Hier findet man allerdings keine franziskanische Bescheidenheit, wie sie Papst Franziskus immer wieder anmahnt. Hier spiegelt sich eher der Prunk vergangener Zeiten wieder. Die Bischofskirche Santa María de la Sede wurde von 1401 bis 1519 im gotischen Stil erbaut. Vorher stand an dieser Stelle eine Moschee, die im 12. Jahrhundert errichtete arabische Mezquita Mayor. Die Kathedrale zählt zu den größten der Welt und beeindruckt mit einer Länge von 115 Metern und einer Breite von 76 Metern. Die Höhe des mittleren der fünf Kirchenschiffe beträgt 42 Meter.

Hochaltar mit Holzschnitzgotik

Faszinierend ist der Hochaltar: Die Hauptkapelle, die Capilla Mayor, präsentiert das größte Altarretabel der Welt. Es gilt als ein Hauptwerk der spanischen Holzschnitzgotik. Mehrere Meister wirkten an seiner Entstehung mit. Unten findet man das in Silber getriebene Bild der Virgen de la Sede. Weitere 45 detailreiche Relieffelder zeigen Szenen aus dem Leben von Jesus Christi und seiner Mutter Maria.

Grab von Kolumbus

Auch das Chorgestühl des Gotteshauses ist sehenswert, ebenso wie die vielen, detailreichen Kapellen. Besondere Beachtung findet der Sarkophag von Christoph Kolumbus. Das Denkmal, das im Jahre 1902 errichtet wurde, zeigt den Sarkophag des Entdeckers, der von vier Herolden getragen wird. Sie repräsentieren die Königreiche Kastilien, León, Aragón und Navarra.

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Ausgangspunkt Sensimar Isla Cristina

All diese Ausflüge haben wir von unserem hervorragenden Urlaubsdomizil aus unternommen, dem Hotel Sensimar Isla Cristina Palace & Spa. Unweit der portugiesischen Grenze bietet es eine gute Basis für unterschiedliche Touren in Andalusien und Portugal. Buchen kann man es bei TUI. In einem zweiten Teil werden wir die Kirchen  beschreiben, die wir im zweiten Teil unserer Sommertour in  der Schweiz und Frankreich besucht haben.

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