Mit einem charmanten Lächeln begrüßt uns Jose vor seinem Land Rover. Mit ihm fahren wir vom Hotel Sensimar Isla Cristina aus mit einem TUI Ausflug mit der Firma „eXtremoambiente“ auf die andere Seite der nahen Grenze, nach Portugal.
Isla Canela und schwarze Schweine
Da geht es zunächst einmal, nachdem wir die leidige Einsammeltour anderer Gäste in Isla Canela hinter uns gebracht haben, über die wunderbare Brücke, die Spanien und Portugal miteinander verbindet, in das noch ursprüngliche Hinterland der Algarve.
Irgendwann verlassen wir mit den drei Jeeps die regulären Straßen. Jetzt rappelt der Land Rover munter vor sich hin. Die heiße Sonne scheint durch das offene Verdeck. Wir sehen, wo unterwegs, wo der Pfeffer wächst und lernen die schwarzen Iberischen Schweine kennen.
Bei einem ersten Stop besuchen wir einen kleinen Biohof, wo wir schmackhafte lokale Produkte verkosten können und interessante Tiere zum Fototermin treffen.
Salz und Fische
Tavira ist nicht nur ein wunderbarer Ort an der Algarveküste. Hier gibt es auch die berühmten Salinen, in denen das bekannte Flor de Sal aus dem Küstenort gewonnen wird. Diese Salzblume steht den bekannteren französischen Gourmetsalzen in nichts nach. Überwiegend wird es im Naturschutzgebiet „Ria Formosa“ oder eben bei Tavira gewonnen. Das Salz zieht offenbar auch die Flamingos an, die man hier in ihrer ganzen Schönheit bewundern kann.
Direkt gegenüber der Salzgewinnungsanlage findet man den großen Fischmarkt, der einen guten Überblick über den Artenreichtum im Atlantik bietet. Vom Adlerfisch bis zur Sardine ist alles dabei, auch edle Fische wie Seezungen werden hier ebenso zum Verkauf angeboten, wie Muscheln oder Austern.
Grillen in Fuzeta
Weiter geht es mit den Jeeps in den kleinen Hafenort Fuzeta. Hier kehren wir in einer Gaststätte ein, die auf der anderen Straßenseite einen großen Holzkohlegrill aufgebaut haben, wo die unterschiedlichen fangfrischen Atlantikfische gegrillt und dann sofort serviert werden. Äußerst schmackhaft ist das mit diversen Kräutersorten angereicherte Olivenöl, das sowohl zum Brot als auch zum Fisch glänzend passt.
Ria Formosa
Danach erleben wir mit einem kleinen Boot vom Hafen in Fuzeta aus eines der sieben Naturwunder Portugals – die Ria Formosa. Das einzigartige Lagunensystem soll in Folge des großen Erdbebens von 1755 entstanden sein. Durch Gezeiten, Strömung und den permanenten Wind kann man eine laufende Veränderung der Landschaft feststellen. Die Ria Formosa umfasst eine Gesamtfläche von ca. 18.000 Hektar und wird durch kleine, so genannte Barriereinseln, vor dem Meer geschützt. Über eine Strecke von etwa 60 Kilometern entlang der Sandalgarve kurz hinter der spanischen Grenze bis hinter Faro kann man das Naturschauspiel bewundern.
Vom Hafen von Fuzeta aus fahren wir mit kleinen Booten hinein in das Lagunensystem. Es ist die Welt der Fischer und Muschelsammler. Auch werden hier Austern aufgezogen.
Auf den kleinen Inseln gibt es keine Autos, nur Sand und Abseits der Touristenströme, die mit der öffentlichen Fähre unterwegs sind, durchaus Momente der Ruhe. Die Dünen und das kristallklare Wasser der Lagune bieten wundervolle Fotomotive und der Atlantik lädt zur Abkühlung ein.
Absolut empfehlenswert
Ein wunderbarer Tag, an dem uns unser Reiseleiter Jose jede Menge über das Land, seine Menschen und die Lebensart der Portugiesen erzählt. Mit ihm als Fahrer kann man sicher sein, keine wichtige Information zu versäumen. Allerdings sollten sich die Veranstalter überlegen, wie sie das logistische Problem lösen können, dass durch das Abholen zweier Gäste auf Isla Canela insgesamt sicher eine gute Stunde Zeit verloren geht und das dann schon irgendwie nervt. Dennoch ist dieser Ausflug an die Ria Formosa absolut empfehlenswert.
Linktipp: extremoambiente.pt
Und wie es der Zufall will, habe ich gerade diesen lesenswerten Krimi ausgelesen, der in Fuseta und Umgebung spielt: http://www.kiwi-verlag.de/buch/lost-in-fuseta/978-3-462-04887-2/
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So klein ist die Welt!
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