Königsberg – ein romantischer Traum

Fachwerkbauten aus dem 17. und 18. Jahrhundert prägen das Bild der Altstadt im bayerischen Königsberg.  

Wer eine romantische Altstadt in einem nicht so vom Tourismus überfluteten Umfeld erleben will, der sollte sich einmal in das unterfränkische Königsberg begeben. Im Navigationsgerät sollte der Zusatz „in Bayern“ auftauchen. Sonst findet man sich noch in der ehemals ostpreussischen Stadt und heutigen russischen Enklave wieder, die heute allerdings Kaliningrad heißt. Im bayerischen Königsberg findet man dann auch eher fränkische Bratwurst als ostpreussische Klopse.

Erste Siedlung unterhalb der Burg

Eine erste Siedlung gab es am Fuße des Königsbergs schon in germanisch-thüringischer Zeit. Das spätere Dorf Königsberg entstand um das Jahr 1180 unterhalb der Burganlage, die der Stauferkaiser Friedrich Barbarossa zwölf Jahre zuvor auf dem „Weinberg des Königs“ bauen ließ. Nach der ersten urkundlichen Erwähnung 1234 erhielt Königsberg 1358 die vollen Stadtrechte.

Sehenswerte Marienkirche

Keine 40 Jahre später, 1397 erfolgte die Grundsteinlegung für den Bau der beeindruckenden gotischen Stadtkirche auf den Fundamenten eines romanischen Vorgängerbaus. Infolge der Reformation wurden die Stadt als sächsische Enklave und damit auch das Gotteshaus im Jahre 1523 lutherisch. Wie in vielen andern wundervollen Städten sorgte der Dreißigjährige Krieg, ein Konflikt um die Hegemonie im Heiligen Römischen Reich und in Europa, der als Religionskrieg begann und als Territorialkrieg endete, für Tod und Zerstörung. So kam es 1640 zu einem großen Stadtbrand, der Kirche und Stadt erfasste.

Die gotische Marienkirche wurde nach diesen Ereignissen im barocken Stil wieder aufgebaut. Dem Coburger Architekten Leopold Ölheinz ist es zu verdanken, dass das Gotteshaus 1904 grundlegend regotisiert wurde und so ihre ursprüngliche Bauart zurückerhielt. In dem dreischiffigen Kirchenbau beeindrucken neben dem kunstvoll bemalten Ambo, die aufwändig geschnitzte Predigtkanzel, die von einer Mosesfigur getragen wird und das außergewöhnliche barocke Orgelprospekt. Aber auch viele kleine Details ziehen das Auge des Betrachters an. Schließlich sind auch die bunten Kirchenfenster ein echter Blickfang.

Fachwerksensemle

Der Stadtbrand hatte, wie beschrieben, nicht nur die Kirche, sondern nahezu die gesamte Stadt erfasst. Nur so konnte allerdings eine geschlossene Fachwerkaltstadt als einheitliches Ensemble entstehen, das von Bauten aus dem 17. und 18. Jahrhundert geprägt wird.

Zu Bayern gehört Königsberg übrigens erst seit 1919. Damals fiel in einer Volksabstimmung die Entscheidung, den Freistaat Coburg zum 1. Juli 1920 mit dem Freistaat Bayern zu vereinigen. vereinigt.

Großer Sohn des Ortes: Regiomontanus

Einem der großen Söhne des Ortes ist eine Statue vor dem Rathaus gewidmet. Als Johannes Müller in Königsberg geboren, erreichte der Astronom Regiomontanus großen Ruhm, der ihn sogar in den Vatikan an die Seite von Papst Sixtus IV. führte. In Rom fand er dann allerdings auch seinen frühen Tod. Der Wissenschaftler hatte er grundlegenden Anteil an dem später von Kopernikus entwickelten Weltbild.  

Gastrotipp: Café Schmaus

Natürlich geben wir immer gerne einen gastronomischen Geheimtipp ab. Das Café Schmaus im Königsberger Kunsthandwerkerhof ist einen Besuch wert. Dabei sollte man, auch bei schönem Wetter auf jeden Fall mal einen Durchgang durch das Lokal starten. Es lohnt sich und gibt viel zu entdecken.

Café Schmaus
Altes Brauhaus 4, 97486 Königsberg in Bayern, Bayern Deutschland

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