„Auf jedem Schiff, das dampft und segelt, gibt’s einen, der die Sache regelt.“ An dieses Zitat des vor wenigen Tagen verstorbenen FDP-Politikers Guido Westerwelle muss ich denken, als ich am Morgen des ersten Seetags auf Deck 14 auf meiner Liege die Sonne genieße.

Wenn man über die Liegen auf einem Schiff redet, ist man ja schnell bei der Frage nach einer der deutschesten aller Unarten: Das motivierte Ablegen von Handtüchern zur Markierung des Reviers. Ich habe den dringenden Verdacht, dass es ein solches Verhalten auch auf Mein Schiff 4 gibt. Allerdings sind offenbar so viele Liegen vorhanden, dass das Schicksal den Reservierern ein Schnippchen schlägt und noch Platz für selbst diejenigen bleibt, die später an einem Seetagmorgen noch ein Eckchen suchen, das noch unbelegt ist.
Ein kleiner Tipp: Es ist nicht etwa ein Akt der Höflichkeit, zwischen der eigenen Liege und der bereits belegt eine Liege Platz zu lassen. Das führt vielmehr dazu, dass Paare sich hinterher in getrennten Ecken des Schiffes wiederfinden und das braucht am Ende doch Keiner.
Todd Burgmann regelt Mein Schiff 4
Das mit dem Regeln auf dem dampfenden Schiff übernimmt hier übrigens Todd Burgmann. Der Kapitän unseres schwimmenden Hotels ist in Nebraska geboren. Der US-Amerikaner entdeckte die Seefahrt für sich, obwohl er etwa 1000 Meilen vom Meer entfernt aufwuchs. Seit April 2014 fährt er für TUI CRUISES.
Seetag, wie man ihn mag
Wie es mit Seetagen so ist, verläuft auch dieser nicht viel anders, als man es bereits kennt. Wenn man faul ist, liegt man vorwiegend in der Sonne, die durchaus die meiste Zeit des Tages über kräftig scheint. Diejenigen unter den Gästen, die ein wenig außer acht gelassen haben, dass sie sich nicht mehr in Deutschland befinden, sondern immer näher auf den Äquator zufahren, sind relativ leicht zu erkennen. Einige von ihnen konkurrieren durch die Röte ihrer Haut mit der untergehenden Sonne. Ein wichtiger Hinweis für alle Kreuzfahrt Urlauber, die sich auf den Weg in südliche Gefilde machen: Lichtschutzfaktor 30+x ist sicherlich keine schlechte Wahl.
Unterbrechen der Sonnenanbetung
Selbstverständlich ist man nicht nur auf die Sonne und gelegentliche Unterbrechungen ihrer Anbetungszeiten an diversen Bars angewiesen. Mein Schiff 4 bietet am Seetag eine Fülle von Angeboten. Es gibt Informationen zu den Landausflügen, Treffen von Fahrrad-Enthusiasten bis hin zur französischen Kaffeestunde. Da muss ich noch herausfinden, was genau da ist. So kann jeder das für sich herausfinden, woran er Spaß hat. Bei uns ist es an diesem Tag eindeutig der beständige Wechsel zwischen Liege und Bar.
Essen im Atlantik

Gerne hätten wir heute auch gleich ein Foto von Kapitän Burgmann geliefert. Wären wir um 19.30 Uhr im Theater gewesen, hätte das auch geklappt. Wir entscheiden uns essenstechnisch allerdings für die Atlantik-Variante. In der Brasserie des Atlantik-Restaurants lassen wir uns fünf Gänge vorlegen. Das ist gemütlich, dauert aber selbstverständlich seine Zeit. Man will ja nicht durch das Essen gehetzt werden. Wir stellen nicht nur fest, dass die Qualität der Speisen ausgezeichnet ist, sondern auch, dass der Service eine hohe Qualität hat. Wenn man am Abend vorher das Klappern von Geschirr und das ständige Unterwegssein von Menschen im Buffet-Restaurant „genossen“ hat, weiß man es zu schätzen, in einem Restaurant ein mehrgängiges Menü vorgelegt zu bekommen und Tischnachbarn vorzufinden, mit denen man sich in entspannter Atmosphäre ausgezeichnet unterhalten kann.
Bittersüßer Ausklang
Wie endet nun unser erster Tag auf See? Wir werfen den Blick auf den angekündigten „bittersüßen Humor“ des Schauspielers Stefan Wilde, der sagt: „Nie wieder 40“. Ein Mann, der seine Lebensperspektive nicht mehr darin sieht, Superstar zu werden, sondern auf den grünen Star zu warten. Da seine Pointen allerdings zumeist selbst das 40. Lebensjahr schon länger hinter sich gelassen haben, hätte das mit dem Superstar wohl ohnehin nicht mehr geklappt.
Weitere Links zu dieser Tour findet Ihr hier:
Unterwegs mit Erdogan und Verspätung
Wir danken TUI CRUISES für die Unterstützung.
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