Nachdem sich am Mittwochnachmittag auf La Gomera die Sonne mehr oder weniger von uns verabschiedet hat, schüttelt uns Mein Schiff 4 in der Nacht bei Windstärken bis zu 9 Beaufort tüchtig durch. Nicht etwa, um uns dann am folgenden Morgen auf La Palma wieder strahlende Sonne zu präsentieren. Vielmehr regnet es bei unserer Ankunft auf der Sonneninsel in Strömen.

So schaffen wir es mühsam und mit den vom Schiff zur Verfügung gestellten Einwegponchos zunächst einmal bis zu den beiden Geländebussen, die im Hafen auf uns warten. Heute haben wir nämlich einen Ausflug gebucht, der sich „Mit dem Geländebus über La Palma“ nennt. Das kompakte Fahrzeug mit seinen dicken Reifen eignet sich auch für Fahrten ins Hinterland. Bei unserer Tour ist es allerdings völlig egal, ob wir uns ins Hinterland oder sonst wohin begeben. Das Motto der ersten Stunden unseres Ausflugs lautet: „Wie Sie sehen, sehen Sie nichts.“
Ziegenkäse rauchen
Unsere niederländische Reiseführerin Anne liegt mit ihrem charmanten Akzent irgendwo zwischen Rudi Carrell und Linda de Mol. Sie macht uns dann auch gleich Unterschiede und daraus folgende Irrtümer in verwandten Sprachen klar. „Der Ziegenkäse, den wir später probieren werden, wird geräuchert“, will sie uns sagen. Heraus kommt allerdings ein „der Ziegenkäse wird geraucht“. Mein lapidarer Kommentar dazu: „Die Holländer rauchen eben alles“.

Dichte Wolken
Während wir bei unserem ersten Stopp noch unser Schiff sehen können, wird der Wolkenteppich mit jedem Meter, den wir weiter noch oben kommen, dichter. Die Scheiben des Busses sind von außen verregnet und von innen beschlagen. Keine optimale Voraussetzung, um aus dem Fenster zu schauen. „Hier wäre jetzt eigentlich ein Aussichtspunkt“, klärt uns Anne auf 1400 Höhenmetern auf. Zu sehen ist nach wie vor nichts.

Als wir dann weiter in Richtung des Informationszentrums der Kanareninsel fahren, lächelt uns die Sonne zum ersten Mal bescheiden zu. Die weiteren Aussichten sieht unsere Reiseleitung wohl ebenfalls eher problematisch. So bekommen wir einen dramatisch schlecht aufgelösten Film über La Palma zu sehen, der uns wohl zeigen soll, wie es eigentlich auf der Insel aussieht.
Sonne in Las Manchas
Die Sonne hat sich inzwischen auf dieser Seite der Insel durchgesetzt und wir fahren zum Ort Las Manchas. Unterwegs sehen wir die mächtigen, erkalteten Lavaströme, die das Erscheinungsbild der Insel über Jahrmillionen geprägt haben. Hier kann man uns schon bald als sonnenverwöhnt bezeichnen und wir sehen die Plaza de La Glorieta. Der palmerische Architekt und Künstler Luis Morera hat ihn in den 1990er Jahren gestaltet. Er erinnert in seiner Art ein wenig an die Arbeiten von Gaudi in Barcelona.

Offroad
Leider müssen wir uns dann wieder aus der Sonne verabschieden, um zu erleben, wozu wir eigentlich mit den Geländebussen unterwegs sind.

Es geht erneut hinauf auf etwa 1250 Meter, wo wird dann zwar nicht „Gorillas im Nebel“, aber „Busse in der grauen Suppe“ sehen.

Auch hier kämpft die Sonne mit den Wolken, schenkt uns kurz ein wenig Licht auf den Lavasteinen, Flechten und Pflanzen, um sich dann wieder zu verabschieden.
Picknick
Mehr als eine Stunde holpern wir mit den Fahrzeugen über Waldwege, ehe wir in der Nähe des Vulkans San Antonio den Ort Los Canarios erreichen. Zwar zeigt sich auch hier nicht mehr die Sonne, die Reiseleitung verwöhnt uns aber bei einem Picknick im Freien mit Spezialitäten der Insel. Hier treffen wir dann auch den „gerauchten Ziegenkäse“ wieder. Dazu gibt es die berümte Mojo_Sauce. Bei den Kollegen von chefkoch.de findet man mehr als 70 Rezepte dazu.


Und noch ein Drachenbaum
Zum Abschluss der Reise zeigt uns Anne noch einen prachtvollen Drachenbaum und eine Bananenplantage. Ich bin sicher, dass sich ein Aufenthalt auf der grünen Insel La Palma lohnt, allerdings hat man bei schönem Wetter sicher mehr davon.
Weitere Links zu dieser Tour findet Ihr hier:
Unterwegs mit Erdogan und Verspätung
Auf jedem Schiff, das dampft und segelt, …
Wir danken TUI CRUISES für die Unterstützung.
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